30. Kuratoriumssitzung der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE - 15 Jahre konsequenter Einsatz der Stiftung für die Windenergie auf See

Anlässlich der 30. Kuratoriumssitzung der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE, die aufgrund der Corona-Krise virtuell stattfand, wies die Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Dr. Ursula Prall, auf die Bedeutung der Stiftung anlässlich ihres 15jähriges Bestehens hin: „Als die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE gegründet wurde, stand noch keine einzige Windanlage in deutschen Gewässern. Heute speisen über 1500 Anlagen auf See zuverlässig und zunehmend kostengünstig Strom ins Netz ein. Die Branche hat mittlerweile rund 24.500 Beschäftige in Deutschland und erwirtschafte in 2018 einen Umsatz von rund 9 Milliarden Euro. Sie ist zu einer internationalen Industrie geworden und hat mit einem aktuellen Anteil von 4 Prozent am Stromverbrauch in Deutschland ihren festen Platz im Energie-Mix gefunden.“

Entscheidend ist jetzt, dass der deutsche Markt wieder an Fahrt aufnimmt und heimisches Know-how gehalten werden kann. So haben die Niederlande und UK in Europa, aber auch asiatische Länder und Nordamerika bereits ihre Ambitionen beim Ausbau der Offshore-Windenergie deutlich verstärkt. Deutschland sollte hier als Pionierland der Offshore-Windentwicklung wieder zu einem attraktiven Leuchtturm werden.

„Mit der Stop-and-Go-Politik der Bundesregierung der letzten Jahre ist wertvolle Zeit verschenkt wurden. Alle Potenziale zur Hebung der Offshore-Windenergie sollten schnellstens genutzt werden, um auch auf technologischer und industriepolitischer Ebene wieder zum Vorreiter zu werden“, erklärte Prall. Daher setzt sich die Stiftung auch für die Entwicklung eines neuen Testfeldes vor Warnemünde in der Ostsee ein. Hier können innovative Anlagen, Fundamente und Netztechnologien praxisnah getestet werden.

Um die Klimaziele zu erreichen und weitere Wertschöpfung aus der Offshore-Windenergie zu generieren muss die Politik, die Rahmenbedingungen so setzen, dass die von der Bundesregierung erhöhten Ausbauziele auf 20 GW bis 2030 und 40 GW bis 2040 auch erreicht werden können. Dazu gehören ausreichende Flächenausweisungen, effektive und schnelle Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie sichere und attraktive Refinanzierungsbedingungen für die Betreiber und Investoren der Projekte. Die Offshore-Windenergie kann somit zu einer zentralen Säule der künftigen Energieversorgung werden. Die Stiftung wird der Branche dabei weiter Rückenwind auch gegen Widerstände geben.

Auf der Kuratoriumssitzung fand auch die Wahl des Vorstandes der Stiftung statt (Zeitraum 1. Januar 2021 - 31. Dezember 2023). Wiedergewählt wurden Dr. Ursula Prall (Vorstandsvorsitzende), Dr. Knud Rehfeldt, Prof. Dr. Martin Skiba und Norbert Giese, neu in den Vorstand gewählt worden Dr. Hans-Joachim Stietzel (Senior Specialist Energy Policy Business Development - MHI Vestas Offshore Wind) und Claudia Grotz (Leiterin Public Affairs Europe - Siemens Gamesa Renewable Energy).

Die langjährigen Vorstandsmitglieder Jörgen Thiele und Prof. Dr. Jörg Buddenberg hatten sich nicht zur Wiederwahl gestellt. Prall dankte ihnen für ihren unermüdlichen Einsatz für die Entwicklung der Offshore-Windenergie und ihren starken Einsatz im Rahmen der Stiftungsarbeit.

Auf der Sitzung wies Prall auch auf die Bedeutung der Inbetriebnahme des Testfeldes alpha ventus im Jahr 2010 für die weitere Offshore-Windentwicklung in Deutschland hin: „Türöffner dieser Entwicklung war die Planung, Bau und die Inbetriebnahme des Testfeldes alpha ventus in der Nordsee. Als Rechteinhaberin hat die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE den Aufbau von der ersten Errichtung des Fundaments bis zur offiziellen Einweihung 2010 stetig und intensiv begleitet.“

In den Folgejahren galt es für die Stiftung und die Branche eine Menge an Herausforderungen zu meistern und beständig für die Akzeptanz dieser noch jungen Energieform zu werben. Kontroverse Debatten zum Netzanschluss, Kostenfragen und Umweltschutz wurden geführt und weitgehend gelöst. Die Stiftung hat diese Diskussionen mit Studien und Gutachten, Arbeitskreisen, Projekten und diversen Politikformaten begleitet. In der Öffentlichkeit hat sie u.a. mit ihrer Wanderausstellung „Faszination Offshore“ über die Vorteile der Offshore-Windenergie informiert.

Im Rahmen dieser Diskussionen hat sich die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE zum unabhängigen Sprachrohr für die gesamte Offshore-Windenergiebranche entwickelt und sich dabei stets um konsensorientierte Lösungen bemüht. So vertritt die Stiftung knapp 100 Branchenunternehmen der gesamten Wertschöpfungskette sowie Politik und Branchenverbände, angefangen von den Betreibern, über Hersteller, Zulieferer, Dienstleister bis hin zur maritimen Wirtschaft. Die Stiftung hat somit in ihren Fragestellungen, Lösungsansätzen und Formaten immer das Ganze im Blick und möchte als Mittler zwischen Politik, Wirtschaft und Forschung der gesamten Branche Zukunfts-themen und Entwicklungspotenziale aufzeigen. Durch die Durchführung von über einem Dutzend nationaler und internationaler Forschungsprojekte hat sie zudem wichtige Impulse und Initiativen für die weitere Entwicklung der Offshore-Windindustrie in Deutschland und Europa gesetzt.